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Erfahrungsberichte - 50 Tkm mit der 650'er Alazzurra
50.000 Km mit der 650er Alazzurra Aus dem Handbuch
Zur gleichen Zeit, nach genauem Studium von etlichen Zubehörkatalogen, reifte in mir der Wunsch alles was an Cagiva und Sporttourer erinnert ab zu schrauben und aus ihr eine kleine Ausgabe der Hailwood Replika zu machen. Den Umbau spare ich mir an dieser Stelle, (ist in der Motalia Heft 48 zu lesen) Im Handbuch steht dazu: Umbau WBO-NCR-Alutank, WBO-SS-Halbschale, Magura Stummellenker, gekürzte Orig. Pantah Sitzbank, Moto-Italia Fußrasten, Teile, Felgen und Gabel lackiert. Reifen vorne und hinten erneuert. Und; ich hatte noch nie so einen schön roten Keller..... 26.970 km Kupplung rutscht beim beschleunigen, Folglich: Kupplungs-Reib und Stahlscheiben erneuert, ebenso Öl und Filter und wieder Zeit die Ventile einzustellen. 30.720 km Beide Zylinderfußdichtungen und O-Ringe der Ölleitung erneuert. Batteriegummi, Zahriemen, Reifen hinten waren auch hin. Kupplungshebel mit Knick sowie Stahlflexleitung montiert. 32.060 km Das einstellen der Ventile liegt an, Ölwechsel. 36.200 km Eine ruckelnde Vorderradbremse zwing zur Untersuchung, Ergebnis: Schlag in der rechten Bremsscheibe, also mußte hier `ne neue her. Zum Glück gibt’s die Motalia, jemand verkauft mir das Teil für 50 DM, Schwein gehabt! Dann nach kurzer Probefahrt: Öl. Überall Öl!!! Was`n jetzt los? Ah ja, der Simmering hinter den Antriebsräder der Zahnriemen hatte sich aufgelöst, folglich auch diesen erneuert. Da ich etwas Geld über hatte und bei Rolf Hadeler gebrauchte kurze Contis entdeckte griff ich zu, bestellte mir beim Italo-Shop-Neuss einen passenden offenen Sammler und baute alles an meine Alazzurra. Wenn offen dann richtig dachte ich mir. Ansaugtrichter mit Sieb fanden ihren Platz an den 36er Dell Ortos. (Sie hört sich nun fast so an wie die alte Dame, die ich damals vom Straßenrand aus sah und hörte!) 37.000 km Die Zahnriemen sind schon wieder hin. Gut daß ich große Dreiecke und trapezförmige Löcher in die Riemendeckel gefräst habe. Entdeckte ich doch, daß die inzwischen abgenutzten Riemenzahnräder aus Kunststoff mit ihren gratbestückten Flanken die Zahnriemen geradezu fressen. Zwei Drittel der Zahnbreite auf den Riemen wurden innerhalb kürzester Zeit nieder gemacht! Als ich das bemerkte hatte ich noch 35 km bis nach Hause fahren. Könnt ihr euch vorstellen, wie zaghaft ich die Drehzahl auf dem Heimweg änderte und beschleunigte (kriech)? Rolf aus Ehestorf sah das Problem schon vor Monaten kommen und riet mir die Plastikdinger rauszuschmeißen und gegen Zahnräder aus Metall zu tauschen. Jetzt wußte ich was er mit enormen Verschleiß an den Riemen meinte!! Also Riemenzahnräder aus Metall montiert und Zahnriemen erneuert. Bei abschließender Durchsicht meldeten Simmerringe und O-Ringe an den hinteren Stoßdämpfern durch Ölverlust ihr Ableben an und die hinteren Bremsbeläge waren hin. Leichtes Spiel (0,2mm) an der Schwingenaufnahme wurde durch passende Distanzscheiben ausgeglichen. Urlaubsvorbereitung 1994 wollte ich mir endlich mal die Ducati Speedweeek in Zeltweg ansehen. Vorm Urlaub sollte man mal nachsehen, ob alles im Sollzustand ist, sich um Verschleißteile kümmern und die Maschine fit machen. Gesagt getan: Kette, Ritzel und Kettenrad erneuert. Die Bremspumpe hinten baute nicht mehr richtig Druck auf, weg damit, `ne neue montiert. Als ich die Ölablaßschraube heraus drehte und das ÖL so raus lief, fand ich Reste einer Stahlscheibe am Magnet! Wo kam die denn her? Rolf interviewt und als Rest einer Zahnscheibe vom Getriebe identifiziert. Auf die Frage der Kosten, kam folgendes heraus: Preis der Zahnscheibe ca. 2 DM (!) zuzüglich der Kosten für die Demontage des Motors und des Getriebes, dessen Zusammenbaus Dichtungen und Kleinteile! Schluck; und ich wollte in 3 Wochen nach Österreich. Drei Tage und Nächte damit verbracht zu überlegen, ob ich nicht das Geld nutzen sollte um mir die Spezialschlüssel und Werkzeuge für Pantah-Motoren zuzulegen um die Arbeit selbst auszuführen. Der Zeitpunkt den Motor genauer kennen (und lieben) zu lernen war gekommen! Das Spezialwerkzeug wurde bei Ducati-Kämna angeschafft, der Motor in den Keller gebracht und zerlegt. (Aufpassen wo welche Distanzscheiben auf welche Wellen sitzen und notieren oder gegen Abrutschen sichern!) Als ich endlich das Getriebe in Einzelteilen vor mir liegen hatte fehlten tatsächlich zwei Zahnscheiben zwischen den Gangrädern. Die beiden Scheiben erneuert und Motor montiert. Alles andere im Inneren des Motors macht einen guten bis neuwertigen Eindruck (noch)! Und die Kenntnisse vom Zerlegen und des Zusammenbaus des Motors sollten bald eine Vertiefung erhalten....... Aua! Das tat weh! Ich schaffte es noch rechtzeitig zur Speedweek sie zum Laufen zu bringen, und der erste Druck auf den Anlasser war schon aufregend.......aber es sollte noch dicker kommen! Die fünf Tage in Zeltweg waren eine schöne Zeit mit vielen tollen Ducs und Renngeschehen ganz nah, aber es kam der Tag der Abreise, es sollte wieder zurück nach Hamburg gehen. Morgens gut gefrühstückt, sich von Gleichgesinnten verabschiedet und dann ging`s los Richtung Norden. Neben Tankstopps und Kaffeepausen sollten es die (vorerst) letzten 14 Autobahnstunden meiner kleinen Hailwood werden. Alles lief prima, Wetter gut, reichlich km gefressen, um dann irgendwo bei Kassel (oder so) so ein blödes Geklapper zu hören. Besser raus auf den nächsten Parkplatz und gesehen, daß die Muttern des stehenden Krümmers sich gelöst hatten und auf der Bahn verloren gegangen waren. Auch die beiden Halbschalen hinter dem Krümmerring fehlten. Eine davon fand ich am Zylinderfuß zwischen den Kühlrippen, die andere wurde nie mehr gesehen. Hätte ich doch nur geahnt wie wichtig diese Beiden Halbschalen sind!!!! Da sich keine M8 Muttern im Tankrucksack fanden ließen, gaaaanz vorsichtig zur nächsten Autobahntanke und zwei Muttern organisiert und den Krümmer mit nur einer Halbschale befestigt. Den Motor wieder gestartet und hingehört: Das Klappern war verschwunden aber das Zischeln hätte mich warnen sollen. Der Motor verträgt es nicht wenn der hintere Zylinder seine Wärme und Abgase nicht richtig über den festsitzenden Krümmer abgeben kann. Ich ging davon aus, so aber bei vorsichtiger Fahrt (kein Vollgas) die heimatliche Garage erreichen zu können. Gegen Mitternacht tauchten Ausfahrten und Dörfer deren Namen man kennt auf, und um ca. 1.30 Uhr sah ich das erste Ausfahrtschild von Soltau-Süd. Dann war es soweit: Mein Mechanikerohr (Ducati-Fahrer hören sowieso alles genauer!) wunderte sich bei etwa 135Km/h einige Sekunden über eigenartiges Tickern von unten zwischen den Motorradstiefeln, was schlagartig und Stufenlos in ein kolossales Krachen mit anschließendem Motorstillstand und Hinterradquietschen endete. Mit gezogener Kupplung rollte ich lautlos auf den Standstreifen! Im meinem Motor drehte sich rein gar nix mehr, schieben war nur mit gezogener Kupplung möglich. Keine Chance sie so nach Hause zu bringen. Ein zweiter Biker knallte durch die Nacht und bot mir seine Hilfe an, für meine Duc konnte er nichts tun, aber er brachte mich nach Hamburg- Horn (nochmals vielen Dank für den Lift Kollege), der Rest bis nach Hause wurde in Motorradmontur und dem Helm sowie Tankrucksack unterm Arm mit `ner Taxe bewältigt. Was für ein Urlaubsende! Es dauerte noch drei Tage bis ich einen Anhänger auftrieb und meine kleine Hailwood von ihrem unrühmlichen Parkplatz abholen konnte. Zu Hause war dann Bestandsaufnahme angesagt, Motor nach unten gekippt und die Zylinder und Köpfe demontiert. Der Anblick der sich mir bot läßt mich noch heute mit dem Gedanken daran fast in Ohnmacht fallen! Der hintere Zylinder und Kolben hatten kollabiert. Der Kolbenboden hatte sich verdreht im Zylinder fest gefressen. Der Rest vom Kolben (alles unterhalb der Kolbenringe) wurde vom herausgerissenen Pleuel und dem darin fest sitzenden Kolbenbolzen innerhalb des Zylinders klein geschreddert, um dann in Kurbelgehäuse zu rutschen und von der Kurbelwelle in feine bis mittelgrobe Stücke gemahlen zu werden. Hierbei bemühte sich das 5. Gang Zahnrad des Getriebes doch auch einen Teil des Kolbens in Späne zu verarbeiten, was es ohne Zweifel auch geschafft hat!!! ![]() Es tat weh den Motor in diesem Zustand zu sehen das kann ich euch sagen. Es sollte nahezu ein Jahr vergehen bis ich diese Desaster bereinigt hatte. Geldmangel sowie einige Monate auf Krücken wegen einer Operation taten ihren Teil dazu bei mich auszubremsen. Aber im Juli `95 war es soweit, die letzten benötigten Teile kamen bei mir an, ich konnte fast wieder laufen und es kam der Tag an dem ich den Anlaßerknopf drücken durfte, und sie bollerte wieder, sie lief, boah ey sie lief! Ich humpelt zwar und konnte sie noch nicht wieder auf den Hauptständer stellen, aber ich konnte wieder fahren, endlich wieder fahren! Ich hatte es geschafft, mein geliebtes Teil lebte wieder! In meinem Handbuch steht dazu nur: 42.250 km Motor zerlegt (wie wahr), beide Zylinder, Kolben, beide Pleuel vier Pleuelhalbschalen, vier Pleuelschrauben, 5. Gang Zahnrad (Abtrieb), 2 Ventile, 1 Ventilführung am stehenden Zylinder erneuert, 1 Krümmerring Halbschale (sehr wichtig) und Hinterreifen erneuert, Öl und Filterwchsel. Im April ´96 saute ein defekter Simmering hinter den Zahnriemenantriebsrädern die Riemen und alles andere mit Öl ein, also 46.680 km Simmering und Zahnriemen erneuert, Umbau auf Veglia-Drehzahlmesser sowie LCD-Tacho. 47.910 km Vorderreifen erneuert, 3 Ventile eingestellt, Öl und Filterwechsel. 48.470 km Bremsbeläge vorne erneuert. 49.790 km Schwinge hat Spiel, was den Fahrspaß mindert also Schwingenachse (1.Übermaß + o.o3mm) erneuert, einwandige Krümmer montiert. Nun fährt sie sich wieder wie es sich gehört und noch ein bißchen flotter. Auf dem Weg zu `ner Party einer Freundin ist es soweit gewesen, mein Schatz und ich überschritten die 50.000 km! Ich bin dann abends mit `nem Glas Asti Spumante zu ihr, hab die Hälfte getrunken und den Rest über ihre Verkleidung gegossen, war `n geiles Gefühl. (vorläufiges) Fazit Ich habe diesen Bericht 1996 für die Motalia* geschrieben. Das ist zwar schon `ne Weile her, aber ich fahre sie immer noch. (What ever the fuck it takes, this love nerver ends!)
Auch den einen oder anderen Anstecker fertigte ich mir aus Gold an.
Beim dritten Versuch erinnerte sie sich an ihre Bestimmung, zündete die Ladung Luft- Benzin- Gemisch und lief mit leichtem Zug am Choke! *Motalia: Erstellungsdatum: 08.10.2010 @ 10:25 Reaktionen auf diesen Artikel
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